„Trotzdem“ ist ein Wort, das genau denselben emotionalen Unterton von Widerstand + Hoffnung trägt.
In ihrem Gedichtband „Trotzdem“ fängt Amelie Fechner diese Haltung in poetischen Momentaufnahmen des Alltags ein – leise, ehrlich und kraftvoll.
Ihre Texte erzählen vom Verlieren und Wiederfinden, vom Weitermachen, vom Licht im Grau. Ein Buch für alle, die zweifeln und doch glauben, die fallen und trotzdem aufstehen.
Alles befindet sich im Wandel: Wir selbst, die wir stürmische Zeiten durchleben, während unsere Kinder flügge werden, um uns bald im leeren Nest zurückzulassen. Die Natur, der wir Menschen spürbare Schäden zugefügt haben. Und nun auch noch die Weltordnung, die wir jahrzehntelang für stabil halten durften und die auf einmal gefährlich ins Rutschen gerät. Klar, dass wir uns täglich fragen, was wir unserem wachsenden Unbehagen entgegenhalten können. Es geht darum, aktiv zu werden, erfindungsreich und mutig, Ideen wie Äpfel zu pflücken und der Flut von Lügen unsere Werte energisch entgegenzusetzen. Wir sollten uns darin üben, die flüchtigen Momente des Glücks wahrzunehmen und zu feiern: Den lang ersehnten Sonnentag, der auch in uns sogleich wieder das Licht anknipst. Den Blick aufs Rotkehlchen an der Steinmauer neben dem austreibenden Rosenstock ebenso wie auf stoisch dahinfließenden Fluss, über dem Wolken wie an Nylonfäden aufgefädelt schweben. Oder einfach nur die Freude über ein Winken, ein Lächeln, mit dem wir nicht gerechnet hatten.